Ein gut funktionierendes Heimnetzwerk gewährleistet die erwartete Leistung von Roon: Fernbedienungen verbinden sich schnell und laden Inhalte beim Surfen, und Audiogeräte weisen keine Aussetzer oder andere Wiedergabeprobleme auf.
Komplexere Netzwerkkonfigurationen erfordern tiefere Kenntnisse, doch für die meisten Nutzer sollte die Einrichtung eines Netzwerks problemlos sein. Dieser Artikel führt Sie durch die Grundlagen und unsere Empfehlungen. Außerdem erfahren Sie, was Sie vermeiden und wie Sie Netzwerkprobleme beheben können.
Um das Beste aus Ihrem Heimnetzwerk herauszuholen, müssen viele Faktoren berücksichtigt werden. Aufgrund unterschiedlicher Größen, Baumaterialien und möglicher Sichtprobleme gibt es keine einheitliche Lösung für alle Anforderungen, Haustypen und Netzwerklayouts. Daher hier einige Vorschläge für die optimale Lösung für Ihr Zuhause:
Für Wohnungen bis mittelgroße Häuser
Wenn Ihr Zuhause mit einem einzigen WLAN-Zugangspunkt ausreichend abgedeckt ist, empfehlen wir dies. Dies ist eine einfache Einrichtung, die selten schiefgeht. Suchen Sie sich einen leistungsstarken 802.11ac-Router mit integriertem WLAN-Zugangspunkt und konfigurieren Sie ihn möglichst zentral.
Diese Lösung eignet sich am besten für Wohnungen, deren Wände das WLAN-Signal nicht wesentlich blockieren.
Für Wohnungen, die mehrere Zugangspunkte benötigen
Wenn Sie für eine gute WLAN-Abdeckung mehrere Zugangspunkte benötigen, gibt es zwei Möglichkeiten: ein Mesh-Netzwerk wie Orbi, Eero oder Lyra oder einen herkömmlichen Router mit mehreren Zugangspunkten, wie beispielsweise die Uni-Fi-Produkte von Ubiquiti.
Die skalierbarste und leistungsstärkste Lösung ist die herkömmliche Variante: die Kombination eines Routers mit mehreren Zugangspunkten. Diese Netzwerke lassen sich bei richtiger Implementierung auf Hunderte von Zugangspunkten und Zehntausende von Geräten skalieren. Der größte Nachteil ist, dass sie etwas teurer sein können, in der Regel komplexer zu konfigurieren sind und jeder Zugangspunkt eine Kabelverbindung benötigt.
Mesh-Netzwerke bieten einen Mittelweg, der die meisten Heimnetzwerkszenarien abdeckt und dennoch eine gute Leistung bietet. Mesh-Netzwerkhardware ermöglicht WLAN-Zugang in Räumen, die nicht kabelgebunden werden können. Einige Produkte bieten dort sogar Ethernet-Ports. Diese „WLAN-Backhaul“-Funktionalität unterscheidet diese Produkte grundlegend von WLAN-Repeatern (und ist ihnen überlegen).
Wenn ein Mesh-Netzwerk mit Ethernet-Verbindungen zwischen den einzelnen Knoten installiert ist, funktioniert es wie ein herkömmliches Router-AP-Setup. Bei WLAN-Verbindungen zwischen den Knoten steigt die Wahrscheinlichkeit von WLAN-Problemen. Sollten Sie dennoch keine andere Möglichkeit haben, als Ihre Access Points per WLAN zu verbinden, ist Mesh die beste Lösung.
Für alle Netzwerke
Unabhängig von Ihrem Netzwerk-Setup gibt es wichtige Faktoren, die Sie beachten sollten, um Ihr Roon-Erlebnis optimal zu nutzen:
Ihr Roon-Server sollte immer kabelgebunden sein.
Wenn Ihre Bibliothek an einem anderen Ort im Netzwerk gespeichert ist, stellen Sie sicher, dass sowohl Ihr Server als auch Ihr Speicherort kabelgebunden sind. Vermeiden Sie unbedingt WLAN zwischen Server und Medienspeicher.
Vermeiden Sie den Anschluss hochauflösender/leistungsstarker Audiogeräte an Roon über WLAN, um eine optimale Leistung zu gewährleisten. Eine drahtlose Verbindung von Ihrem Remote-Gerät zu Ihrem Server ist in den meisten Fällen völlig akzeptabel und wird erwartet.
Bei der Behebung von WLAN-Problemen sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Um die maximale Leistung Ihres Netzwerks zu gewährleisten, sollten Sie diese häufigen Faktoren berücksichtigen:
WLAN-Netzwerke haben manchmal Probleme, weil die Sichtverbindung zwischen dem Router und den darauf zugreifenden Geräten gestört ist. WLAN kann zwar oft Wände durchdringen, doch manche Baumaterialien sind weniger widerstandsfähig, und praktisch alles, was den Signalweg unterbricht, verringert die effektive Reichweite des WLAN-Netzwerks.
Mehrere Subnetze werden nicht unterstützt. Alle Geräte müssen sich im selben IP-Bereich befinden.
WLAN-Interferenzen können ebenfalls Probleme verursachen, insbesondere in dicht besiedelten städtischen Gebieten. Dies lässt sich am besten beheben, indem Sie nach Möglichkeit eine 5-GHz-Verbindung verwenden und andere WLAN-Kanäle als Ihre Nachbarn nutzen. Manche Mikrowellenherde stören die 2,4-GHz-Kanäle. In diesem Fall kann es zu Leistungseinbußen oder gar Funktionsstörungen kommen.
Schlechte Qualität oder zu geringe Leistung von Routern können bei Netzwerkproblemen eine große Rolle spielen. 802.11n wurde vor fünf Jahren durch 802.11ac abgelöst, sodass 802.11n-Router mittlerweile als veraltet gelten. Darüber hinaus kann der Leistungsunterschied zwischen frühen 802.11ac-Routern und aktuellen Modellen aufgrund unterschiedlicher CPU-/RAM-Zuteilungen erheblich sein. Router von Internetanbietern sind oft zu schwach und weisen ein schlechtes Verhalten auf.
Wir raten dringend von der Verwendung von Apple-Netzwerkgeräten wie dem Apple Airport Extreme und dem Airport Express ab (Hinweis: Der Airport Express kann problemlos als Airplay-Gerät verwendet werden). Um eine optimale Leistung zu gewährleisten, raten wir von der Verwendung dieser Geräte ab.
Falsch konfigurierte Access Points können verschiedene Probleme verursachen. Es ist wichtig, dass alle Access Points dieselbe SSID und dieselben Anmeldeinformationen verwenden. Andernfalls kann es beim Wechsel zwischen den Access Points zu einem Netzwerkverlust und erneuten Verbindungsaufbau kommen. Dies führt jedes Mal zu Unterbrechungen von Remote-Verbindungen oder Audio-Streaming.
WLAN-Repeater sind eine unzureichende Lösung für die Probleme, die sie zu lösen versuchen, und wir raten dringend von ihrer Verwendung ab. Wenn Sie den WLAN-Zugang in einem Raum erweitern müssen und die Verlegung eines Kabels schlichtweg unmöglich ist, ist ein Mesh-Netzwerk die bessere Option, da es separate WLAN-Netzwerke für den „Backhaul“ (die Verbindung zum Router) und die Bereitstellung von WLAN-Clients nutzt.
IPv6 kann bekanntermaßen Probleme bei der Netzwerkkommunikation verursachen. Einige ISPs haben bereits mit der Einführung von IPv6-Unterstützung begonnen, und Kunden in diesen Regionen hatten Probleme bei der Kommunikation mit unseren Diensten. Wir empfehlen, IPv6 auf dem Router und allen Geräten zu deaktivieren.
Falsch konfigurierte Netzwerke oder fehlerhafte Netzwerkhardware können zu einer Vielzahl von Problemen führen, darunter:
Audioaussetzer
Fernbedienungen, die keine Verbindung zum Server herstellen
Audiogeräte, die in Roon nicht angezeigt werden
Übersprungene Titel und Wiedergabeunterbrechungen
Fehlermeldungen wie:
„Roon lost control of audio device“
„An audio file is loading slowly…“ oder „TIDAL media is loading slowly…“
„Too many failures. Stopping playback”
„Playback has failed due to an unexpected error communicating…“
„Unable to connect to this channel. Check your internet connection“
Wenn eines der oben genannten Symptome auftritt, können Sie viel Zeit und Mühe sparen, indem Sie einige grundlegende Netzwerktests durchführen. Die folgenden Schritte helfen Ihnen bei der Fehlerbehebung und der Lokalisierung der Problemursache.
Aus- und Wiedereinschalten
Beginnen Sie mit der Fehlerbehebung, indem Sie Ihren Server, die Netzwerkhardware sowie alle betroffenen Endgeräte und Fernbedienungen aus- und wieder einschalten. Dies kann das Problem manchmal von selbst beheben. Aber selbst wenn nicht, hilft es, alles in einen bekannten, reproduzierbaren Zustand zu versetzen, sodass Sie mit der Fehlerbehebung fortfahren können.
Vereinfachen, dann neu aufbauen
Dies ist eines der leistungsstärksten Tools zur Fehlerbehebung. Mit Sorgfalt und Entschlossenheit können Sie herausfinden, warum fast jedes technische Gerät in Ihrem Alltag kaputt ist. Das kann zwar arbeitsintensiv sein, und es macht sicher keinen Spaß, Geräte durchs Haus zu schleppen, nur um ein Problem zu beheben, aber die Effektivität dieses Ansatzes macht es lohnenswert. Sorgfältig durchgeführt, liefert dies fast immer wertvolle Informationen darüber, wo genau das Problem liegt, was uns oft hilft, bei kniffligen Problemen Fortschritte zu erzielen.
Wiederholen Sie diese Schritte, bis Sie die Ursache des Problems gefunden haben:
Wenn das Problem weiterhin besteht, vereinfachen Sie, bis es behoben ist.
Wenn das Problem nicht mehr besteht, fügen Sie Elemente einzeln wieder in das System ein, bis das Problem erneut auftritt.
Wenn Sie das Problem beheben und wieder auftreten lassen können, werden Sie schließlich die Ursache herausfinden.
Wenn Sie beispielsweise Aussetzer feststellen, können Sie versuchen, Ihr Audiogerät und den Roon-Server direkt mit Ihrem Router zu verbinden (unter Umgehung von WLAN, Switches, Ethernet over Power usw.). Sofern das Problem dadurch behoben ist, können Sie die entfernten Komponenten nach und nach wieder hinzufügen, bis Sie die Ursache gefunden haben.
Manche Roon-Nutzer entscheiden sich für erweiterte Netzwerkkonfigurationen, darunter Enterprise-Router, Managed Switches und Ethernet over Power.
Viele unserer Nutzer haben ihre Netzwerke erfolgreich mit dieser Ausrüstung konfiguriert. Beachten Sie jedoch, dass diese Ausrüstung in manchen Fällen tiefere Netzwerkkenntnisse erfordert und die Fehlerbehebung durch diese Technologien aufwändiger sein kann.
Wenn Sie Probleme mit Roon haben und eine der unten aufgeführten Netzwerktechnologien verwenden, bitten wir Sie möglicherweise, Ihr Netzwerk vorübergehend zu vereinfachen, um uns dabei zu helfen, häufige Probleme zu vermeiden.
Managed Switches
Managed Switches können sehr robust sein, sind aber oft für eine professionelle Installation konzipiert, sodass die Standardkonfiguration oft nicht korrekt ist. Falls Ihr Switch über eine Flusskontrolle verfügt, stellen Sie bitte sicher, dass diese aktiviert ist. Stellen Sie außerdem sicher, dass der Switch keine Drosselung vornimmt, die die Kommunikation zwischen Servern, Speicher, Remote-Geräten und/oder Audio-Endpunkten beeinträchtigen könnte. Stellen Sie abschließend sicher, dass der Switch für die Weiterleitung von Multicast- und Broadcast-Verkehr konfiguriert ist. Im Zweifelsfall ersetzen Sie Ihren verwalteten Switch vorübergehend durch einen „dumb“-Switch, um zu prüfen, ob sich die Situation verbessert.
Unmanaged Switches
Unmanaged Switches sind Managed Switches vorzuziehen. Beachten Sie jedoch, dass einige Unmanaged Switches im Unmanaged-Modus weiterhin IGMP-Snooping-/Proxying-Einstellungen oder Einstellungen für Flusskontrolle/Quality of Service (QoS) enthalten. Ein Beispiel für einen solchen Switch ist der D-Link DGS-105. Diese Einstellungen können bei Managed Switches und auch bei anspruchsvolleren Unmanaged Switches zu Problemen führen.
Ethernet Over Power (EoP)
Die Qualität von Ethernet-Over-Power-Lösungen variiert stark und ist im Allgemeinen weniger zuverlässig als Ethernet. Manchmal funktioniert es gut. Bei Problemen mit Powerline-Ethernet empfehlen wir jedoch, die Ethernet-Over-Power-Verbindung vorübergehend durch ein echtes Ethernet-Kabel zu ersetzen, um zu prüfen, ob sich die Situation verbessert.
Windows Server 2016
Windows Server 2016 verfügt standardmäßig über eine Teredo-Tunneling-Pseudoschnittstelle, die Probleme mit Roon Remote-Verbindungen verursachen kann. Es wird empfohlen, diese Schnittstelle bei Nichtgebrauch zu deaktivieren. Gehen Sie dazu zu manager -> view -> „show hidden devices” und deaktivieren Sie sie im Abschnitt „Network Adapters“.
Einige Router verfügen über Einstellungen, die die Kommunikation von Roon mit Endpunkten und Remote-Geräten beeinträchtigen können. Nachfolgend finden Sie einige der häufigsten Konfigurationsänderungen, die für die ordnungsgemäße Funktion einiger Router mit Roon erforderlich sind.
Netgear Orbi Router
Wenn Sie einen Orbi Router verwenden, empfehlen wir Ihnen, die Option „Disable IGMP Proxying“ in den Routereinstellungen zu deaktivieren. Diese Einstellung kann die Verbindung von Roon Remotes zum Server beeinträchtigen.
Technicolor Router
Wir haben festgestellt, dass einige Technicolor Router Roon Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit vernetzten Endpunkten bereiten. Dies kann durch das Hinzufügen von Ausnahmen für Roon und RAATServer zu den IPv6-Firewall-Einstellungen des Routers behoben werden.
Motorola Router
Einige Motorola Router verfügen über die Einstellung „Energy Efficient Ethernet“. Diese Einstellung führte bekanntermaßen gelegentlich zu Aussetzern bei der Wiedergabe auf vernetzten Endgeräten. Das Deaktivieren dieser Einstellung kann diese Aussetzer beheben.
FRITZ OS 7
Das FRITZ OS 7-Update enthält die Funktion „Software Packet Acceleration“, die Probleme mit der Remote-Konnektivität verursachen kann. Wir empfehlen, diese Einstellung in der FRITZ-Benutzeroberfläche zu deaktivieren.
ASUS-Router
Wir empfehlen, die Option „Enable Multicast Routing“ in den Einstellungen zu aktivieren.
Netgear R7000
Wir empfehlen, die Einstellung „Enable Smart Connect“ zu deaktivieren.
Synology 1600
Wir empfehlen, „IGMP-Proxying“ und/oder „IGMP-Snooping“ zu aktivieren.
Weitere Hilfe vom Roon-Support
Wenn Sie weitere Hilfe bei der Fehlerbehebung benötigen, wenden Sie sich an unser Team, indem Sie Einzelheiten im Support-Bereich der Community veröffentlichen.